Menschen zerstören, Menschen bauen auf, Menschen streiten, Menschen vereinigen sich – Menschen haben Ideen und Glauben.
Dies alles trifft auch für unsere kleine mecklenburgische Stadt Mirow zu, Mirow – slawisch „Ort des Friedens“.
1989 war es, der damalige „sozialistische Frieden“ erstickte fast alles, die Köpfe und Blicke gingen nach unten – steigender Mangel und Stille, Unzufriedenheit und Ungewissheit lagen in der Luft wie vor einer großen Umgestaltung.
In Mirow hieß es plötzlich „Schau auf“ – es war genug mit dem duckenden Versteckspiel, die Idee war geboren: wir schauen wieder ganz nach oben, schaffen etwas und bauen die im 2. Weltkrieg zerstörte Spitze des Kirchturmes der Johanniterkirche zu Mirow wieder auf. Trotz sozialistischer Schranken war ein Förderverein gegründet worden.
So ist der 17.08.1989 nicht nur für die Gründungsmitglieder des „Kirchturm Mirow“-e. V, sondern auch für die ganze Region von Bedeutung geworden, obwohl die große Wende in Deutschland bereits bevorstand, wie wir heute wissen. So hieß es dann auch in der Johanniterkirche zu Mirow während der Friedensgebete „Dona nobis pacem“ -„Herr gib uns Frieden“. Egal welchen Glaubens, alle kamen sie vom „Ort des Friedens“ in das Haus des Friedens. Die Wende überrollte uns fast, aber nicht unsere Idee, so dass Dank der vielen Mitglieder, Helfer und Spender 1993 das Werk vollbracht war. Inzwischen ist der Turm sogar öffentlich begehbar und ein lockender Blick in die Ferne läßt die volle Schönheit unseres Landes erkennen. Ist auch so vieles in der Wende nicht gelungen, so freuen wir uns doch über die Freiheit, einfach ein Verein sein zu dürfen und z. B. dieses Heftchen zu schreiben.
Es berichtet über die Geschichte unseres Städtchens und der Johanniterkirche, über deren Zerfall und Wiederaufbau sowie ihre gegenwärtige Gestaltung. Wir wünschen Ihnen Freude und Besinnung in diesem Hause.
„Schau auf!“